Aktuell  01.06.2022

Gegen grauen Star

Eine neue medikamentöse Behandlung vom Grauen Star hat in Laboruntersuchungen sehr positive Ergebnisse erzielt. Die Tests hat ein internationales Forscher-Team unter der Leitung der Anglia Ruskin University durchgeführt.

Nun besteht Hoffnung, dass bei der Krankheit, die sich derzeit nur mittels OP behandeln lässt, bald auch Medikamente zum Einsatz kommen können. Beim Grauen Star handelt es sich um eine Trübung der Linse, die sich im Laufe der Zeit entwickelt und die Sehkraft beeinträchtigt. Die Krankheit wird durch eine Desorganisation der Proteine in der Linse hervorgerufen, die zu Proteinklumpen führt, die das Licht streuen und so die Übertragung auf die Netzhaut drastisch verringern. Der Graue Star führt weltweit bei Millionen Menschen zum Verlust der Sehkraft bis hin zur Erblindung.

Die Forscher haben optische Tests an einer Oxysterol-Verbindung durchgeführt, die als Medikament gegen den Grauen Star vorgeschlagen worden war. Im Labor hat die Behandlung mit der Oxysterol-Verbindung VP1-001 zur Verbesserung des Brechungsindexprofils bei 61 Prozent der Linsen geführt. Dieses Profil gilt als wesentlicher optischer Parameter, der nötig ist, um eine hohe Fokussierleistung aufrechtzuerhalten. Das bedeutet, dass die Proteinorganisation der Linse wieder hergestellt wird und sie dadurch wieder besser scharfstellen kann. Zusätzlich konnte eine Verringerung der Trübung in 46 Prozent der Fälle erzielt werden.

Laut der leitenden Wissenschaftlerin Barbara Pierscionek handelt es sich bei dieser Studie um die erste, die weltweit in diesem Bereich durchgeführt wurde. 'Diese Studie hat die positive Wirkung einer Verbindung nachgewiesen, die als Medikament gegen den Grauen Star im Gespräch war, aber noch nie zuvor direkt an der Linse getestet wurde.' Es konnten Unterschiede und Verbesserungen bei der Optik von Augen mit der gleichen Art von Star erzielt werden.

Diese Verbesserungen tragen laut der Forscherin aber nicht bei allen Arten von Star auf. Es dürfte daher notwendig sein, dass bei der Entwicklung von Medikamenten Unterscheidungen zwischen den einzelnen Formen der Erkrankung gemacht werden. Die Forschungsergebnisse wurden in 'Investigative Ophthalmology & Visual Science' veröffentlicht.

pte/red


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