Sport-Fit-Well  26.10.2022

Herz und Corona

Eine COVID-19 Infektion steht mit einem erhöhten Risiko einer schlechten Herz-Kreislauf-Gesundheit und sogar dem Tod in Zusammenhang.

Betroffen sind vor allem Patienten, bei denen ein Krankenhausaufenthalt nötig ist, wie eine Studie unter der Leitung der Queen Mary University of London zeigt. Dafür sind Daten der UK Biobank ausgewertet worden. Das Risiko, so die Forscher, ist unabhängig von anderen bekannten beitragenden Faktoren innerhalb der ersten 30 Tage der Infektion am größten. Es bleibt jedoch laut den in 'Heart' veröffentlichen Forschungsergebnissen auch noch eine Zeitlang danach erhöht.

Die Experten haben die Daten von 53.613 Teilnehmern der UK Biobank ausgewertet. Bei 17.871 Personen wurde zwischen März 2020 und März 2021 eine COVID-19-Infektion diagnostiziert. Zu den Erkrankten gehörten mehr Männer, ein geringerer Wohlstand und schlechtere Profile im Bereich Herz-Kreislauf-Gesundheit. Von den 17.871 Fällen erforderten 2.701 einen Krankenhausaufenthalt. 866 Personen wurden aufgrund einer anderen Ursache ins Krankenhaus eingeliefert.

Alle Teilnehmer wurden beobachtet, bis ein Herz-Kreislauf-Problem auftrat, sie starben oder erkrankten bis Ende März 2021. Das entsprach im Schnitt einem Beobachtungszeitraum von 141 Tagen. An Erkrankungen berücksichtigt wurden Herzinfarkt und -versagen, Schlaganfall, unregelmäßiger Herzschlag, Blutgerinnsel in einer Vene, Perikarditis, Tod aufgrund jeder Ursache, Tod aufgrund einer kardiovaskulären oder ischämischen Herzkrankheit.

Im Vergleich mit ihren entsprechenden Gleichaltrigen, die sich nicht infiziert hatten, litten jene Infizierten, die nicht ins Krankenhaus mussten, fast drei Mal so wahrscheinlich an einem Blutgerinnsel in einer Vene und starben fast zehn Mal so wahrscheinlich an jeder Ursache. Patienten mit Aufenthalt im Krankenhaus hatten bei allen Ergebnissen ein erhöhtes Risiko. Demografie oder kardiometabolische Faktoren spielten dabei keine Rolle.

Diese Personen litten 27 Mal so wahrscheinlich an einem Blutgerinnsel in einer Vene, mehr als 21,5 Mal so wahrscheinlich an einem Herzversagen und 17,5 Mal so wahrscheinlich erlitten sie einen Schlaganfall. Das Risiko eines neu diagnostizierten Vorhofflimmerns war fast um das 15-Fache höher. Das Risiko einer Perikarditis um das fast 14-Fache erhöht und jenes eines Herzinfarkts um fast das Zehnfache.

Die Todesfälle waren bei Personen mit einer COVID-19-Infektion häufiger. Jene, die mit der Infektion als Hauptursache ins Krankenhaus eingeliefert wurden, starben 118 Mal so wahrscheinlich wie Patienten, die keine Behandlung im Krankenhaus brauchten. Patienten, bei denen COVID-19 nur eine sekundäre Diagnose war, starben 64 Mal so wahrscheinlich.

pte/red


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