Lieferanten  17.11.2022

Medizinische Fachbegriffe

Sind Missverständnisse zwischen Arzt und Patient vermeidbar? Das Arzt-Patienten-Gespräch gilt als eines der wesentlichen diagnostischen Werkzeuge.

Missverständnisse, die etwa durch übermäßige Verwendung medizinischer, für Laien oft unverständlicher Fachbegriffe entstehen, gefährden den Behandlungsablauf und stören das Vertrauensverhältnis.

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Kommunikation ist entscheidend für den Behandlungserfolg

Über den Erfolg einer ärztlichen Behandlung entscheidet nicht nur die richtige Diagnose. Die Bereitschaft für eine Therapie basieren viel mehr auf dem ärztlichen Gespräch. Wenn die Behandlung eines Patienten bei Ärzten mehrerer verschiedener medizinischer Fachrichtungen erfolgt, besteht zudem das Risiko, dass Informationen nicht richtig verstanden oder mangelhaft weitergegeben werden. Missverständnisse im medizinischen Bereich gehen häufig auf Kosten der Patientengesundheit. Zu den wesentlichen Fehlerquellen zählt die fehlerhafte Interpretation von Diagnosen und Behandlungsplänen. Auch bei der Kommunikation zwischen Gesundheitsprofis, wie etwa zwischen Arztpraxen, Kliniken, Apotheken und Forschungsinstituten sind oft Mängel festzustellen.

Dabei kommt es gerade hier auf jedes Detail an. So müssen zum Beispiel medizinische Übersetzungen fachlich korrekt, fehlerfrei und unmissverständlich sein. Wird ein Übersetzungsbüro mit dieser Aufgabe beauftragt, sollte darauf geachtet werden, dass die Medizin-Übersetzer über ein fundiertes Fachwissen verfügen. Es geht darum, sicherzustellen, dass medizinische Übersetzungen nur von Übersetzern verfasst werden, die auf das jeweilige Fachgebiet spezialisiert sind und über die notwendige Praxiserfahrung in diesem Bereich verfügen.

Medizinische Texte übersetzen erfordert Sorgfalt und Verantwortungsgefühl. Medizinisch übersetzen sollte daher Fachkräften, die sich mit dem medizinischen Fachjargon auskennen, vorbehalten sein. Häufig handelt es sich bei medizinischen Übersetzungen um wichtige Dokumente, die für die Öffentlichkeit von Interesse sind, da es um allgemeine Gesundheitsstandards geht. Die Fehlertoleranz ist vor allem bei Übersetzungen in Medizin und Pharmazie sehr gering. Neben fehlerhafter Interpretation schriftlicher Sachverhalte birgt auch die Kommunikation von Ärzten untereinander ein gewisses Potenzial für Missverständnisse.

Im Praxisalltag fehlt die Zeit für Gespräche

Im Praxisalltag fehlt oft die Zeit für Gespräche. Dadurch werden wichtige Hinweise kaum zur Kenntnis genommen. Aus Zeitgründen werden Arztbriefe zu knapp formuliert und somit wesentliche Informationen, die für weiter behandelnde Mediziner, Physiotherapeuten und anderes Gesundheitspersonal bestimmt sind, vorenthalten. Zeitdruck ist auch beim Arzt-Patienten-Gespräch ein wichtiger Kritikpunkt.

Statistisch betrachtet dauert ein Patientengespräch in Österreich kaum länger als vier bis fünf Minuten. Bereits in der Vergangenheit äußerten sich viele Betroffene eher unzufrieden mit der Arzt-Patienten-Kommunikation. Es wird daher empfohlen, im Zweifelsfall so lange nachzufragen, bis alle Missverständnisse ausgeräumt sind. Eine ähnlich weitverbreitete Unzufriedenheit wurde im Zusammenhang mit Versicherungen, die eigentlich das Kundenerlebnis verbessern sollten, festgestellt. Missverständnisse sind menschlich. Im medizinischen Bereich sollten sie jedoch so selten wie möglich passieren.

Beim Gespräch mit Patienten wäre eine verständliche Ausdrucksweise durch das Vermeiden von Fachvokabular hilfreich. Es ist ratsam, über die richtige Vermittlung von Informationen in der Medizin nachzudenken. In Arztpraxen, Kliniken und Krankenhäusern sollte es transparenter zugehen. Verständlichere Formulare und mehr Zeit für ärztliche Beratungen wären wünschenswert und würden dabei helfen, medizinische Standards zu verbessern. Schon seit Langem wird Patienten empfohlen, die wichtigsten Fragen aufzuschreiben, um sicherzugehen, dass beim Arzttermin nichts vergessen wird.

So sollte der Fragenkatalog alle für den Betroffenen relevante Fragen enthalten. Für Patienten ist es wichtig, die Diagnose zu verstehen. Dies erhöht die Bereitschaft, sich aktiv an der Therapie zu beteiligen und reduziert das Risiko, dass notwendige Behandlungen vorzeitig abgebrochen werden.

Foto: Alexander Rath/Adobe Stock


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