Aktuell  11.01.2023

Spray gegen Schlafapnoe

Mit einem Medikament, das in die Nase gesprüht wird, lässt sich möglicherweise das gefährliche und manchmal gar tödliche obstruktive Schlafapnoesyndrom (OSAS) behandeln.

Das haben Forscher an der Flinders University gezeigt. Das OSAS ist eine Atemstörung, bei der es während des Schlafs wiederholt zur Verringerung oder zum kompletten Aussetzen der Atmung durch eine Verengung des Rachenraums kommt. Daran leiden etwa fünf Prozent der Männer und drei Prozent der Frauen.

'Auch wenn weitere strenge klinische Bewertungen und Tests erforderlich sind, ist dies ein großartiger erster Schritt, der den Menschen weltweit, die an Schlafapnoe leiden, etwas Hoffnung geben kann', sagt Danny Eckeart, Direktor des Flinders-Schlaflabors. 'Das von uns getestete Medikament zielt auf spezifische Rezeptoren ab, die auf der Oberfläche der oberen Atemwege sitzen, um die umgebenden Muskeln zu aktivieren, die die Atemwege während des Schlafes offenhalten.'

In der US-Zeitschrift 'Chest' veröffentlichten Studie wurde das Medikament an zwölf Personen mit OSAS entweder mit Nasentropfen, einem Nasenspray oder durch direkte Anwendung mit einem Endoskop im Vergleich zu einem Placebo getestet. 'Chest' ist eine von Fachkollegen begutachtete medizinische Fachzeitschrift, die Brusterkrankungen und verwandte Themen abdeckt.

Bei der Überwachung der Schlaf- und Atemwegsaktivität über mehrere Sitzungen hinweg hat das Team konsistente und anhaltende Verbesserungen der Atemwege der Patienten festgestellt, die während des gesamten Schlafes offen blieben, verglichen mit der Placebo-Behandlung, unabhängig von der verwendeten Verabreichungsmethode.

'Obwohl es sich um eine kleine Studie handelt, stellen unsere Ergebnisse die erste detaillierte Untersuchung dieser neuen Behandlung bei Menschen mit OSAS dar, mit vielversprechenden Ergebnissen', sagt Amal Osman, die ebenfalls im Flinders-Schlaflabor arbeitet und an den Tests beteiligt war.

Bisher lässt sich die Krankheit kaum behandeln, außer mit einem Verfahren namens 'Continuous Positive Airway Pressure'. Um es zu nutzen, muss der Patient während des Schlafs eine Maske tragen. Das Therapiegerät analysiert bei jedem Atemzug den Status der oberen Atemwege und passt bei Bedarf den Druck an, mit dem die Luft in die Nase geleitet wird.

pte/red


Weiter in der Web-Version mit Fotos, Videos, Links und mehr...

#Studie #Gesundheit #Schlaf

Auch interessant!
Schlaf und MS
Unzureichender und gestörter Schlaf während der Jahre als Teenager erhöhen das Risiko für Multiple Sklero...

Angst und Zähneknirschen
Schlaflosigkeit, Angstzustände und nächtliches Zähneknirschen hängen miteinander zusammen. Wie die Sympto...

Schnuller überwacht Baby
Die Atmung von Babys lässt sich künftig mithilfe einer Wärmebildkamera und eines intelligenten Schnullers...

Schlafstörungen machen krank
Die beiden Ruhestörungen Schlafapnoe und kurze Schlafdauer haben unterschiedliche negative Auswirkungen a...

Tödlich: Sekundenschlaf
Die Nacht war kurz, die Fahrt zur Arbeit monoton wie immer, und plötzlich passiert es: Für wenige Augenbl...

Gefährliches Schnarchen
...