Erlesenes  06.04.2023

Depressive in Social Media

Mädchen im Teenager-Alter, die von schweren Symptomen einer Depression berichten, sehen Vorteile in einem Leben ohne Social Media.

Zu dem Ergebnis kommt eine neue Umfrage von Common Sense Media, die die Gewohnheiten von weiblichen Teens zwischen elf und 15 Jahren in Bezug auf soziale Medien untersucht hat. 38 Prozent der Teilnehmerinnen leiden demnach unter den Symptomen einer Depression. Dazu gehören 17 Prozent Mädchen, die angaben, dass diese Symptome von mittelschwer bis schwer reichen.

Je akuter die depressiven Symptome sind, desto wahrscheinlicher geben die Studienteilnehmerinnen an, dass sich ihr Leben verbessern würde, wenn sie keinen Zugang zu Social-Media-Apps hätten. 34 Prozent der Mädchen mit schweren Depressionen meinen, dass ihr Leben ohne TikTok besser wäre. 29 Prozent sagen, dass ihr Leben ohne TikTok schlechter sein würde. Ähnlich fallen die Antworten bei Instagram aus.

Ebenfalls 29 Prozent der weiblichen Teens mit mittelschweren bis schweren Depressionen vermuten, dass ihr Leben ohne Instagram besser wäre. 23 Prozent wiederum glauben, dass ihr Leben ohne dieses soziale Netzwerk schlechter wäre. Etwas weniger als die Hälfte der Patientinnen mit schweren Depressionen geben an, dass das Fehlen dieser App keine Auswirkung auf ihr Leben haben würde.

Laut Common-Sense-Media-CEO James Steyer bestätigen diese Ergebnisse, was sich bei diesem Forschungsbereich wiederholt gezeigt hat: Teens, bei denen bereits ein Risiko von psychischen Problemen besteht, sind eher auch diejenigen, die mit den sozialen Medien negative Erfahrungen haben. 'Die gleichen Teenager erkennen aber auch wahrscheinlicher die Vorteile von sozialen Medien. Dazu gehören Ressourcen, die Community oder Unterstützung', so Steyer.

33 Prozent der Mädchen ohne depressive Symptome berichten, dass ihre Leben ohne TikTok weniger gut wäre. Nur zehn Prozent halten ein derartiges Leben für besser. Insgesamt gehen 57 Prozent davon aus, dass der Verzicht auf TikTok keine Auswirkungen haben würde. Bei Instagram meinen 20 Prozent der gesunden Mädchen, dass ihr Leben ohne diese App schlechter wäre. Sieben Prozent sagen, dass es besser wäre und 72 Prozent vermuten, dass der Verzicht keine Auswirkungen hätte.

45 Prozent aller befragten Mädchen geben zu verstehen, dass bei TikTok eine Sucht besteht. 37 Prozent sind zudem Snapchat-süchtig. 34 Prozent zeigen bei YouTube ein Suchtverhalten und bei 33 Prozent gestehen eine Sucht in Hinblick auf Instagram. Die befragten 1.397 Mädchen verfügen in Bezug auf soziale Medien im Allgemeinen über eine positive Haltung. 65 Prozent geben an, dass YouTube auf Menschen ihrer Altersgruppe eine positive Auswirkung hat.

Bei TikTok liegt dieser Wert bei 43 Prozent und bei Instagram bei 38 Prozent. Neutrale Haltungen überwiegen bei allen drei Apps die negativen. Nur fünf Prozent gehen davon aus, dass sich YouTube allgemein negativ auf diese Altersgruppe auswirkt. Bei TikTok ist dieser Wert mit 26 Prozent deutlich höher als bei den 19 Prozent bei Instagram.

pte/red


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