Kleinkind  29.06.2023

Kinder sollten lesen

Schon in jungen Jahren mit Vergnügen lesende Kinder schneiden bei kognitiven Tests besser ab und verfügen beim Eintritt in die Pubertät über eine bessere psychische Gesundheit.

Zu dem Ergebnis kommt eine Studie mit 10.000 jungen Menschen. Die Untersuchung dazu haben Forscher der University of Cambridge, der University of Warwick und der chinesischen Fudan University durchgeführt. Zwölf Stunden Lesen pro Woche sind laut den Experten optimal. Details wurden in 'Psychological Medicine' publiziert.

Die Experten haben Daten der 'US-Kohorte Adolescent Brain and Cognitive Development' analysiert. Dabei wurde eine große Bandbreite an Daten aus klinischen Interviews, Kognitionstests, Beurteilung der Psyche und des Verhaltens sowie Gehirn-Scans berücksichtigt. In der Folge wurden junge Menschen, die zwischen zwei und neun Jahren damit begannen, zum Vergnügen zu lesen, mit jenen verglichen, die damit erst später oder gar nicht damit anfingen. Bei den Analysen wurden auch wichtige Faktoren wie der sozioökonomische Status berücksichtigt.

Von den 10.243 untersuchten Teilnehmern verfügte mit 48 Prozent etwas weniger als die Hälfte nur über wenige Erfahrungen mit dieser Art des Lesens oder fingen erst später damit an. Die andere Hälfte der Kinder verbrachte zwischen drei und zehn Jahren damit, zu ihrem Vergnügen zu lesen. In der Folge konstatieren die Forscher einen ausgeprägten Zusammenhang zwischen dem frühen Lesen und einem positiven Abschneiden bei späteren kognitiven Tests. Diese Tests bewerten Faktoren wie verbales Lernen, Gedächtnis und die Sprachentwicklung sowie die Leistungen in der Schule.

Lesende Kinder verfügen zudem über ein besseres psychisches Wohlbefinden, weisen weniger Anzeichen von Stress und Depressionen auf sowie eine verbesserte Aufmerksamkeit und weniger Verhaltensprobleme wie Aggression oder das Brechen von Regeln. Diese Kinder verbringen in der Pubertät auch weniger Zeit vor einem Bildschirm und schlafen länger, heißt es.

Die Analyse der Gehirn-Scans zeigt, dass diese Teilnehmer insgesamt über etwas größere gesamte Gehirnareale und -volumina verfügen. Dazu gehören vor allem jene Bereiche des Gehirns, die eine entscheidende Rolle bei den kognitiven Funktionen spielen. Zu den anderen Gehirnregionen, die hier Unterschiede aufweisen, gehören jene, die bereits in der Vergangenheit mit einer verbesserten psychischen Gesundheit, Verhalten und Aufmerksamkeit in Verbindung gebracht wurden.

pte/red


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