Tierische News  07.09.2023

Rindfleisch schadet der Umwelt massiv

Das globale Ernährungssystem stößt jährlich 17 Mrd. Tonnen Treibhausgase aus, was einem Drittel aller durch menschliche Aktivitäten verursachten Emissionen entspricht.

Nur zwölf Prozent der US-Amerikaner verspeisen 50 Prozent des Rindfleischs, das im ganzen Land verzehrt wird. Das hat eine Untersuchung von Diego Rose ergeben. Der Experte für öffentliche Gesundheit und Tropenmedizin sowie Direktor des Ernährungsprogramms der Tulane University hat mit seinem Team Daten aus der 'National Health and Nutrition Examination Survey' des Nationalen Zentrums für Gesundheitsstatistiken (CDC) analysiert. Das CDC hatte zuvor die Essgewohnheiten von über 10.000 Erwachsenen über einen Zeitraum von 24 Stunden dokumentiert.

Ein Großteil des Klimawandels kommt von unserer Ernährung. Die Rindfleisch-Industrie trägt stark dazu bei, da sie acht- bis zehnmal mehr CO2 pro Gewichtseinheit verursacht als etwa die Produzenten von Geflügel und über 50 Mal mehr als beim Anbau von Bohnen anfällt. 'Wir haben uns auf Rindfleisch konzentriert, weil es die stärksten Auswirkungen auf die Umwelt hat und weil es reich an gesättigten Fettsäuren ist, die nicht gut für die Gesundheit sind', sagt Rose.

Zweck der Studie sei es, bei der Entwicklung von Aufklärungsprogrammen und Sensibilisierungskampagnen zu helfen, um diejenigen, die unverhältnismäßig viel Rindfleisch essen, davon abzubringen. In einer Zeit, in der das Bewusstsein für den Klimawandel höher denn je ist, sei es von entscheidender Bedeutung, die Umweltauswirkungen der Rindfleischproduktion klar zu benennen, konstatieren die Wissenschaftler.

Fast ein Drittel des Rindfleischs wird in reiner Form verzehrt, etwa als Steak. Der größere Anteil steckt in Burgern, Burritos, Tacos, Hackbraten oder Spaghetti mit Fleischsauce. In einigen dieser Speisen könnte das Rindfleisch leicht durch Geflügelfleisch ersetzt werden, sagt Amelia Willits-Smith, Postdoktorandin an der University of North Carolina, die zum Team gehörte.

Personen unter 29 und über 66 Jahren aßen am seltensten große Mengen Rindfleisch. Rose zufolge deutet dies darauf hin, dass die jüngere Generation mehr daran interessiert sein könnte, die Auswirkungen des Klimawandels abzumildern. 'Es gibt Hoffnung in der jüngeren Generation, denn es ist ihr Planet, den sie erben werden. Ich habe in meinen Kursen gesehen, dass sie sich für Ernährung interessieren, wie sich diese auf die Umwelt auswirkt und was man selbst dagegen tun kann.'

pte/red


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