Energie  17.01.2024

Bessere Brennstoffzellen

Der relativ niedrige Wirkungsgrad von Protonenaustauschmembran-Brennstoffzellen lässt sich mit einem neuen Elektrolyten von Myoung Soo Lah vom Ulsan National Institute oft Science and Technology deutlich verbessern.

Normalerweise werden die Elektroden voneinander mit einer Polymermembran wie Nafion getrennt. Diese hat Lah durch einen Festelektrolyten ersetzt, der aus einem metallorganischen Gerüst (MOF) besteht - ein relativ neues Material, das sich auch anderweitig vielfältig einsetzen lässt. Es besteht aus Klumpen von Metallatomen, die von einem organischen Bindemittel zusammengehalten werden. Sie zeichnen sich unter anderem durch hohe Porosität aus.

Der neue Elektrolyt erleichtert es den Wasserstoffionen, also den Protonen, den Elektrolyten zu passieren, um sich mit Sauerstoffionen zu Wasser zu vereinen. Dabei entstehen Strom und Wärme. Die Durchlässigkeit verbessert das Team um Lah zudem durch 'Gastmoleküle' mit niedrigem Säuregehalt, die in den MOF-Poren eingelagert werden. Die Forscher haben sich für Sulfaminsäure, auch Amidosulfonsäure genannt, als Gastmolekül entschieden.

Die Sulfaminsäure enthält Wasserstoff, Stickstoff, Sauerstoff und Schwefel und wird etwa zum Entkalken eingesetzt. Die Experten haben die Säure mit zwei verschiedenen MOFs getestet und wählten die effektivere Sorte für weitere Versuche aus. Dabei erhöhten sie die Zahl der Gastmoleküle mit dem Effekt, dass die Ionenleitfähigkeit anstieg, der Wirkungsgrad sich also verbesserte. In heute gebräuchlichen Zellen liegt er bei allenfalls 50 Prozent. Das bedeutet, dass nur die Hälfte der Energie, die im Wasserstoff steckt, in Strom umgewandelt wird. Welche Steigerung der MOF-Einsatz bringt, haben die südkoreanischen Forscher noch nicht veröffentlicht, doch sie soll 'signifikant' sein.

Nafion ist ein bewährtes Elektrolytmaterial. Es ist jedoch auf einen relativ niedrigen Temperaturbereich beschränkt. Wird die Betriebstemperatur erhöht, verbessert sich der Wirkungsgrad. Diese Steigerung ist mit dem MOF-Elektrolyten kein Problem. Brennstoffzellen gelten als entscheidend für die Abkehr von fossilen Brennstoffen. Sie können mit Wasserstoff, der in wind- und sonnenreichen Zeiten mit erneuerbarem hergestellt wird, wetterbedingte Lücken in der Stromversorgung schließen.

pte/red


Weiter in der Web-Version mit Fotos, Videos, Links und mehr...

#Brennstoffzelle #Energie #Forschung #Entwicklung

Auch interessant!
Wasserstoff als Energiequelle
In unterirdischen Lagerstätten befinden sich Billionen Tonnen von reinem oder mit anderen Gasen vermischt...

KI und Social
Ob für Chats, Content-Produktion oder Datenanalysen - Künstliche Intelligenz (KI) hat 2023 eindrucksvoll ...

Hendl-Brennstoffzellen
Federn, die beim Schlachten von Hühnern und anderen Tieren übrigbleiben und als Abfall verbrannt werden, ...

Auto und Nachhaltigkeit - lässt sich das vereinen?
Auto und Nachhaltigkeit lassen sich vereinen, obwohl dies eine komplexe Herausforderung darstellt. Denn u...

Honda und GM an der Brennstoffzelle
Honda will die Entwicklung einer neuen Brennstoffzellengeneration gemeinsam mit General Motors vorantreib...