Aktuell  01.02.2024

Darmkrebs bei Jüngeren

Übergewicht und Fettleibigkeit tragen zu den steigenden Sterbezahlen aufgrund von Darmkrebs bei. Davon betroffen sind Personen zwischen 25 und 49 Jahren in der EU und Großbritannien.

Dieser Trend ist zu beobachten, obwohl die Todesfälle durch diese Art von Krebs in ganz Europa zurückgehen. Zu dem Ergebnis kommt die University of Milan. Die Forscher haben die Sterberaten aufgrund von Krebs für die EU und Großbritannien für das Jahr 2024 vorhersagt.

Es ist das erste Mal, dass die Wissenschaftler bei Darmkrebs einen Anstieg vorhersagen. Damit wird in Großbritannien eine Entwicklung bestätigt, die die Forscher erstmals 2021 bemerkt haben. Den Experten unter der Leitung von Carlo La Vecchia nach wird die größte Zunahme der Sterblichkeit bei Darmkrebs in Großbritannien stattfinden. Hier wird es im Vergleich zu 2018 bei Männern zu einem Anstieg von 26 Prozent und bei Frauen zu einer Zunahme von fast 39 Prozent kommen.

Zunahmen werden auch in Italien zu verzeichnen sein, und zwar 1,5 Prozent bei Männern und 2,6 Prozent bei Frauen. In Spanien und Polen werden die Werte respektive um 5,5 und 5,9 Prozent steigen. Mit einer Erhöhung von 7,2 Prozent werden auch die deutschen Frauen stärker betroffen sein. Laut La Vecchia sind die Schlüsselfaktoren Übergewicht, Fettleibigkeit und damit in Verbindung stehende Erkrankungen wie hohe Blutzuckerwerte und Diabetes. Zusätzlich spielt stärkeren Alkoholkonsum in Mitteleuropa, Nordeuropa und Großbritannien eine Rolle sowie eine Verringerung der körperlichen Aktivität.

Alkoholkonsum wurde bereits mit einem frühen Auftreten von Darmkrebs in Verbindung gebracht. Länder, in denen der Alkoholkonsum zurückgegangen ist, wie in Frankreich und Italien, haben keine derartig markanten Zunahmen der Sterblichkeit in diesem Bereich zu verzeichnen gehabt. Ein früh auftretender Darmkrebs ist eher aggressiver und die Überlebensraten sind geringer als bei Erkrankungen, die bei älteren Menschen diagnostiziert werden. Laut La Vecchia sollten die Regierungen der betroffenen Länder daher entsprechende Maßnahmen zur Prävention setzen.

Dazu gehört den Experten nach auch, dass mit dem Screening bereits mit 45 Jahren begonnen werden sollte. Zu bedenken sei auch, dass Darmkrebs in der EU und Großbritannien bei Männern nach Lungenkrebs bereits die zweithäufigste Todesursache sei und bei Frauen die dritthäufigste Todesursache nach Brust- und Lungenkrebs. Bei Nichtrauchern ist Darmkrebs bei beiden Geschlechtern in der EU und Großbritannien die führende Todesursache. Details sind in 'Annals of Oncology' nachzulesen.

pte/red


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