Aktuell  15.02.2024

Wärme gegen Depression

Alternative Behandlungsansätze wie Kälteeinwirkung oder Wärmetherapie lindern die Symptome einer Depression besser als Antidepressiva.

Laut einer Studie der University of California San Francisco verfügen die Betroffenen über eine höhere Körpertemperatur. Laut den Forschern sind Eisbäder oder die Sauna vorteilhaft für die psychische Gesundheit. Schätzungen zufolge leiden derzeit fünf Prozent aller Erwachsenen weltweit an Depressionen.

Der leitenden Wissenschaftlerin Ashley Mason nach bedeuten Depressionen eine große Belastung der Lebensqualität. Die derzeit vorhandenen Behandlungsansätze entsprächen nicht den klinischen Bedürfnissen dieser Personengruppe. Daher hat das Team den möglichen Zusammenhang zwischen Depressionen und einer höheren Körpertemperatur untersucht. So normalisiere sich die Körpertemperatur der Patienten, wenn es ihnen wieder besser geht.

Vor allem die Nutzung einer Infrarotkabine führt zum raschen Ansteigen der Körpertemperatur. Dadurch werden die Selbstkühlungsmechanismen des Körpers wie das Schwitzen aktiviert. Das kann zum Absinken der Körpertemperatur führen. Eine Studie kommt laut Mason zu dem Ergebnis, dass die verringerte Körpertemperatur in den Tagen nach einer einzelnen Wärmebehandlung mit geringeren Symptomen einer Depression im gleichen Zeitraum in Beziehung steht.

Für die aktuelle Studie haben die Forscher Daten von über 20.000 Personen aus 106 Ländern analysiert. Alle Beteiligten trugen ein Gerät zur Messung der Körpertemperatur. Diese Untersuchungen wurden über einen Zeitraum von sieben Monaten täglich durchgeführt. Die Körpertemperatur erhöhte sich mit jedem weiteren Ansteigen der Symptome der Depression. Laut Mason gibt es bei der Erforschung dieses Zusammenhangs noch sehr viele offene Fragen.

Entzündungen könnten zum Beispiel eine Rolle spielen. Thermosensorische Signalwege dürften ebenfalls beteiligt sein. Sie übermitteln sensorische Informationen von beispielsweise der Haut an das zentrale Nervensystem. Diese Signalwege kann man sich laut Mason wie Schnittstellen zu neuronalen Systemen vorstellen, die sich auf die Stimmung und die kognitive Funktion auswirken. Die Forschungsergebnisse sind in 'Scientific Reports' nachzulesen.

pte/red


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