Gesundheit  11.04.2024

Hormone für Frauen über 65

Die Auswirkungen einer Hormontherapie bei Frauen über 65 Jahren können in Bezug auf die Art, den Verlauf und die Dosis zwar ganz unterschiedlich sein.

Laut '2022 HT Position Statement' der Menopause Society stellt diese bei gesunden Frauen mit anhaltenden Symptomen jedoch eine sinnvolle Option dar. Das bestätigt auch eine groß angelegte Studie, die auf medizinischen Akten von zehn Mio. Frauen basiert, die in den USA über Medicare staatlich versichert sind.

Eine Herausforderung für die Forschung war bisher, dass Infos in diesem Bereich weitgehend fehlten. Daher konzentriert sich die aktuelle Studie auf den Einsatz der Hormontherapie nach dem 65. Lebensjahr sowie ihre gesundheitlichen Auswirkungen auf die Gesundheit entsprechend der Art des verabreichten Östrogens und Gestagens. Die Experten kommen zu dem Schluss, dass im Vergleich mit keiner oder einer unterbrochenen Hormontherapie vor dem 65. Lebensjahr der Einsatz einer Östrongen-Monotherapie über dieses Alter hinaus mit einem deutlich verringerten Risiko in verschiedenen Bereichen in Zusammenhang steht.

Dazu gehören die Sterblichkeit, Brustkrebs, Lungenkrebs, Darmkrebs, eine Herzinsuffizienz, venöse Thromboembolien, Vorhofflimmern, ein akuter Herzinfarkt und Demenz. Der Einsatz einer Kombination aus Östrogen und Gestagen erhöhte hingegen das Risiko von Brustkrebs. Ein derartiges Risiko kann jedoch durch geringe Dosierungen von transdermal oder vaginal verabreichten Progestin abgeschwächt werden. Die Verabreichung von Progestin führte zudem zu einem deutlich verringerten Risiko bei Gebärmutterkrebs, Eierstockkrebs, ischämischen Herzerkrankungen, einer Herzinsuffizienz und venösen Thromboembolien.

Diese Forschungsergebnisse wurden in 'Menopause', einer Publikation der Menopause Society, veröffentlicht. Nach der Warnung seitens der Women's Health Initiative haben viele Frauen, vor allem im Alter über 65 Jahren, auf eine Hormontherapie verzichtet. Grund dafür war die Angst vor einem erhöhten Risiko bei verschiedenen Krebsarten und Herzerkrankungen.

pte/red


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