24.07.2001

EU-Preisvergleich zeigt Unterschiede bis zu 51%

Deutsche und österreichische Kunden müssen für fast alle Modelle in der Kategorie der Klein- und Mittelklassewagen am meisten Geld hinlegen.

Zu diesem Ergebnis kommt eine Übersicht der EU-Kommission über die Auto-Preise vor Steuern in der EU. Österreich gehört zusammen mit Deutschland weiterhin zu den teuersten Märkten für neue Autos innerhalb der Europäischen Union. Die Preisunterschiede, gegen die Brüssel seit Jahren vorzugehen versucht, variieren je nach Modell zwischen 11,4 und 51,6 Prozent. Untersucht wurden die von 17 Herstellern in der EU und Japan an Brüssel übermittelten Listenpreise zum 1. Mai 2001 für 81 der meist verkauften Modelle.

Opel Astra in manchen Ländern doppelt so teuer. Die Preisschere beim Modell Opel Corsa klafft zwischen den Ländern der Eurozone um 37,4 Prozent, bei Peugeot 106 um 23,5 Prozent, bei VW Polo um 28 Prozent und beim VW Golf um 33,1 Prozent auseinander. Das Modell Opel Astra kostet in einigen Euro-Ländern sogar mehr als doppelt so viel wie in anderen.

Niedrige Preise in Spanien, Griechenland & Finnland Die höchsten Preise wurden zum 1. Mai 2001 in Großbritannien festgestellt, obwohl das Pfund abgewertet wurde. Am niedrigsten sind die Preise vor Steuern in Griechenland, Finnland, Spanien, den Niederlanden und in Dänemark, das der Euro-Zone nicht angehört. Allerdings bieten die Hersteller in Griechenland, Dänemark und Finnland deshalb so niedrige Listenpreise vor Steuern an, um die Autopreise wegen der hohen zusätzlichen Abgaben in diesen Ländern trotzdem erschwinglich zu halten.

Händler verfolgen 'Hochpreisstrategie' In Deutschland waren mehr als die Hälfte der untersuchten Modelle, nämlich 46 von 81, um 20 Prozent teurer als in mindestens einem anderen Euro-Land. Eine 'Hochpreisstrategie' verfolgen in Deutschland insbesondere Fiat, VW, Ford, Opel und verschiedene japanische Hersteller. Dagegen haben die Hersteller der gehobenen Mittelklasse DaimlerChrysler, BMW oder Audi sowie Volvo die Preisunterschiede für ihre innerhalb der Euro-Zone verkauften Modelle generell auf 15 Prozent beschränkt.

Ändern die Hersteller ihr Verhalten nicht, die gleichen Modelle zu unterschiedlichen Preisen in den einzelnen EU-Ländern anzubieten und gleichzeitig Käufer davon abzuhalten, in den Ländern mit den günstigsten Preisen einzukaufen, will EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti künftig energischer gegen diese wettbewerbsbeschränkende Praxis einschreiten.

alx


Weiter in der Web-Version mit Fotos, Videos, Links und mehr...

Auch interessant!
Magazine in Österreich sind zu teuer
Gibt es noch begeisterte Leser von Zeitschriften und Magazinen in Österreich? Bei den Print-Titeln aus De...