27.01.1998
Damit hätte man nicht gerechnet - bei all den Übernahmegerüchten rund um Apple hat man ganz auf die restliche Branche vergessen. So konnte Compaq ohne viel Publicity einen Deal vorbereiten, der alles andere in den Schatten stellt.
Compaq, einer der führenden PC-Anbieter kauft Digital, den Hersteller von beispielsweise dem Alpha-Prozessor für 9.6 Millarden Dollar. Compaq will damit endlich den Spitzenplatz vor IBM einnehmen, der immer umstritten war.
Mit der Übernahme bekommt Compaq nicht nur modernste Hardwaretechnologien und Plattformen sondern auch ein Heer von Spezialisten rund um den Globus. Das war etwas, was dem Unternehmen schon lange gefehlt hat und bis jetzt den Unterschied zu IBM ausgemacht haben könnte. Dort war neben der Hardware schließlich auch der Support vor Ort überall vorhanden - ähnlich wie bei Digital. Damit wird nun von Compaq auch HP attakiert, die im High-End-Bereich stark sind.
Interessanter Weise wird auch Dell nun von Compaq stärker kontrolliert, zumindest aber beeinflußt. Dell kauft nämlich eine ganze Menge bei Digital ein und sieht sich jetzt bei einem Hauptkonkurrenten als Kunden.
Zeitpunkt der effektiven Übernahme sollte etwa die Jahresmitte sein - und jetzt, wo auch Digital wieder schwarze Zahlen schreibt, sieht Compaq in eine noch rosigere Zukunft. Die Monopolisierung im Computerbereich ist damit auch wieder um eine Facette reicher (Microsoft und Compaq, Microsoft und Digital, Compaq und Intel, Intel und Microsoft sind gute Zusammenspieler - das DEComWintel-Imperium steht uns bevor?). Warten wirs ab!
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