09.10.2001

09-10-2001 AMD stellt den Athlon XP vor

Endlich wurde heute der lange erwartete Nachfolger des aktuellen Athlons mit Thunderbird Kern vorgestellt. Wieso AMD den Zusatz XP gewählt hat dürfte klar sein.

Man versucht damit offenbar einfach zu suggerieren, dass der Athlon XP besonders gut mit Windows XP läuft, was natürlich nicht unwahr ist. Der Athlon XP basiert auf dem Palomino Kern, der schon jetzt im Mobile Athlon (Athlon 4) und in neuen Durons ab 1GHz mit verringertem Cache (Morgan) arbeitet.
Warum der Benutzer so lange auf die Desktop Variante des Palominos warten musste weis wohl nur AMD alleine, allerdings nimmt langsam aber sicher die Spekulation gestalt an, dass AMD massive Probleme bei der Produktion schnellerer Palomino Modelle hat oder hatte. Anders ist die lange Verzögerung bei der Einführung nicht zu erklären. Denn wie wir beim Test des Duron 1GHz festgestellt haben, lässt sich ja auch ein Duron mit Morgen Kern nicht so hoch übertakten, wie man aufgrund der Architektur eigentlich annehmen sollte.

Nichts desto trotz ist es jetzt endlich so weit, und AMD wirft die verschiedenen Modelle auf den Markt. Diese unterliegen wie schon angekündigt wieder einer Art Performance Rating, was bedeutet, dass nicht mehr die echte Taktfrequenz auf dem Prozessor steht, sondern nur noch eine Leistungsangabe, von der AMD glaubt mit dem Pentium 4 konkurrieren zu können.

Der Grund dafür ist denkbar einfach: Der Laie weis nur, dass in der Vergangenheit mehr MHz gleichzeitig für mehr Geschwindigkeit gestanden hat. Mit der Einführung der Netburst Architektur hat Intel einen geschickten Schachzug getan. Durch die Erhöhung der Befehls-Pipelinetiefe auf 20 Stufen ist es möglich den Takt sehr schnell unglaublich hoch zu treiben. War man am Anfang noch nicht so optimistisch, wie schnell man diesen in die Höhe treiben kann spricht man inzwischen schon von 5 GHz bis Mitte 2003.
Natürlich war das beabsichtigt, und man ging ganz bewusst den Kompromiss ein, durch die extrem lange Pipeline zwar einen hohen Takt zu erreichen, allerdings dabei die pro Megaherz Leistung im Vergleich zum Pentium III zu senken.
Aber das weis der unbedarfte Kompletsystemkäufer ja nicht, und so greift er zum Prestigeträchtigen MHz King.

Das musste auch AMD schmerzlich zur Kenntnis nehmen, denn mit den Freaks, die sich auskennen, allein macht man nicht das große Geschäft. Also besann man sich bei AMD auf eine alte Gewohnheit aus 5x86 und K5 Zeiten und führte schnurstracks das Performance Rating wieder ein, das jetzt den klingenden Namen Quantispeed trägt. AMD nennt die ganze Aktion True Performance Initiative und man will dem User dabei helfen die Leistungsfähigkeit seines Computers zu verstehen, und soll eine präzise Einheit der Prozessorleistung bei Standardanwendungen definieren.


W.J. Sanders III, AMD Chairman und Chief Executive Officer meint dazu: 'Für den Großteil der ersten 20 Jahre in der PC-Geschichte waren Megahertz eine verlässliche Größe für die Prozessorleistung, da die wichtigsten Hersteller die gleiche Architektur für das Produktdesign verwendeten und die Taktfrequenz somit eine gute Messgröße für die Leistungsfähigkeit war. Das trifft heute nicht mehr zu. Die mehrfach ausgezeichnete Leistung unserer AMD Athlon Prozessor-Architektur der siebten Generation zeigt, dass die Taktfrequenz nur die eine Seite der Leistungsfähigkeit darstellt. Mit dem neuen AMD Athlon XP Prozessor haben wir wiederum das Innovationstempo erhöht und tragen zur Verminderung der Systemkosten bei, indem wir die schnellste Anwendungs-Performance bieten und unseren Kunden einen Platz ganz vorne in der Welt der digitalen Technologie sichern.'
Das man dabei natürlich gänzlich uneigennützig denkt ist natürlich klar...

Vom Athlon XP wird es zunächst vier verschiedene Versionen geben. Der am geringsten Getaktete XP Prozessor läuft mit 1333MHz und trägt die Bezeichnung Athlon XP 1500+ wobei das Plus wohl noch eine Mehrleistung gegenüber dem gleichgetakteten Pentium 4 andeutet.

In weiterer Folge ist der XP 1600+ mit 1400MHz, der 1700+ mit 1466 und das Topmodell XP 1800+ mit 1533MHz getaktet. Die Kosten belaufen sich dabei bei einer Abnahme von 1000 Stück zwischen $133 für den 1500+ bis zu $256 für das 1800+ Topmodell.

mas


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