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Liebe Freunde von Blickkontakt!

Nun stehen wir knapp vor dem Weihnachtsfest des Jahres 2005, die Hektik und der Stress der bei weitem nicht mehr sehr besinnlichen Vorweihnachtszeit ist fast schon vorüber.

Wir, das Team von Blickkontakt, wünschen Euch, dass ein wenig Besinnlichkeit einkehrt! Gerade im heurigen Gedenkjahr 50 Jahre Staatsvertrag und 60 Jahre Kriegsende sollten wir uns mit einigen Zeilen von Erich Kästner, der 1932 von den Nationalsozialisten absolutes Schreibverbot auferlegt bekam und dessen Bücher 1933 verbrannt wurden, darauf besinnen, dass es auch heutzutage allerorten Armut, soziale Kälte und Ungerechtigkeit gibt, die wir vielleicht mit einem kleinen Akt der Solidarität lindern könnten:


Morgen Kinder, wird´s nichts geben,
nur wer hat, kriegt noch geschenkt.
Mutter schenkte Euch das Leben,
das genügt, wenn man´s bedenkt.
Einmal kommt auch Eure Zeit,
morgen ist´s noch nicht so weit.

Doch Ihr dürft nicht traurig werden,
Reiche haben Armut gern.
Gänsebraten macht Beschwerden,
Puppen sind nicht mehr modern.
Morgen kommt der Weihnachtsmann,
allerdings nur nebenan.

Lauft ein bißchen durch die Straßen,
dort gibt´s Weihnachtsfest genug.
Christentum vom Turm geblasen
macht die kleinsten Kinder klug.
Kopf gut schütteln vor Gebrauch:
Ohne Christbaum geht es auch.

Tannengrün mit Osrambirnen,
lernt drauf pfeifen, werdet stolz.
Reißt die Bretter von den Stirnen,
denn im Ofen fehlt´s an Holz.
Stille Nacht und Heil´ge Nacht,
weint, wenn´s geht, nicht, sondern lacht.

Morgen Kinder, wird´s nichts geben,
wer nichts kriegt,
der kriegt Geduld.
Morgen Kinder, lernt für´s Leben,
Gott ist nicht allein dran schuld.
Gottes Güte reicht so weit.
Ach, Du liebe Weihnachtszeit!

Erich Kästner


Aber wir sollten es mit der Besinnlichkeit auch nicht übertreiben; meinte doch Joachim Ringelnatz einst so treffend: "Die besinnlichen Tage zwischen Weihnachten und Neujahr haben schon so manchen um die Besinnung gebracht."

Und wenn Euch das ein oder andere grantige oder böse Gesicht im Bus, der Straßenbahn, U-Bahn oder beim Einkaufen begegnet, dann geben wir Euch ein Zitat aus Charles Dickensens "Ein Weihnachtslied in Prosa" mit auf den Weg, der zur Hauptfigur, dem ruchlosen Geschäftsmann Ebenezer Scrooge meinte:
!Sogar die Blindenhunde zogen ihre Herrn, wenn sie ihm begegneten, in die Torwege und Höfe, und wedelten mit dem Schwanz, gerade so, als wollten sie sagen: Blinder Mann, kein Auge ist noch immer besser als ein Böses!".

So wünschen wir Euch allen ein ruhiges, besinnliches und schönes Weihnachtsfest, erholsame Weihnachtsfeiertage und einen hoffentlich nicht allzu lebensgefährlichen "Rutsch" in ein glückliches, erfolgreiches und vor allem gesundes Jahr 2006!

Für das Team von Blickkontakt

Euer

Michael Krispl
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Verein Blickkontakt
Erzherzog Karl-Str. 65/13/7
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E-Mail: blickkontakt@blickkontakt.or.at
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