Test Drive 10.07.2008 (Archiv)
Test: Hyundai i10
Die so genannte Mini-Klasse ist das derzeit am stärksten wachsende Fahrzeugsegment. Davon will auch Hyundai profitieren. Der i10 soll dabei an den Erfolg des Atos anknüpfen.Seiten: [1] [2]
Die Gänge lassen sich mit dem griffgünstig oben positionierten Schalthebel exakt einlegen. In den unteren drei Getriebestufen schwimmt der koreanische Mini bei entsprechender Schaltarbeit flott im Stadtverkehr mit. Den Gängen 4 und 5 mangelt es naturgemäß spürbar an Durchzug. Die angegebene Höchstgeschwindigkeit von 151 km/h erreicht der i10 dennoch mühelos, so dass der kleine Koreaner auch auf der Autobahn durchaus mithalten kann. Jenseits der 110 km/h wird es allerdings ein wenig laut im Innenraum.
Die Federung arbeitet relativ komfortabel, und das Fahrwerk erweist sich als gutmütig. ESP ist allerdings nur dem Dreizylinder-Diesel gegen Aufpreis vorenthalten, der ausschließlich in der Top-Ausstattung Style erhältlich ist. Das soll sich ab Herbst mit der Einführung eines leistungsstärkeren 1,2-Liter-Benzinmotors ändern.
Das Interieur der Einstiegsversion bestimmt standesgemäß nüchternes schwarzes Hartplastik, das aber durchaus gefällig wirkt. Die dunkelgrauen Blenden in Höhe der seitlichen Lüftungsöffnungen und an den Türinnengriffen passen allerdings weniger gut dazu. Der Kofferraum ist mit 225 Litern Volumen für ein Fahrzeug aus dem A-Segment überdurchschnittlich groß dimensioniert und schluckt problemlos den mittleren Einkauf einschließlich Getränkekiste.
Leider schwingt die Gepäckabdeckung nicht mit der Heckklappe nach oben und muss separat hochgehoben werden. Die Rückbank ist im Verhältnis 60:40 geteilt und bietet die Option, den Kofferraum um rund 700 Liter zu vergrößern, wenn man erst einmal durchschaut, wie die Sitzflächen hochgeklappt werden. Es entsteht zwar eine Stufe im Laderaum, dafür bleiben die Gurtschlösser beim Umlegen der Lehne aber an ihren Plätzen.
Insgesamt wird der Hyundai i10 seinem Anspruch als unkomplizierter und relativ geräumiger Stadtwagen, der auch Überlandfahrten nicht scheut, mehr als gerecht. Neben dem geringen Verbrauch halten auch die langen Inspektionsintervalle von 35000 Kilometern die Unterhaltskosten niedrig.
Das Design hebt sich wohltuend vom Sparbüchsen-Outfit des Vorgängers Atos ab. Gleich zweimal ging unser Testwagen bei weniger versierten Betrachtern auf den ersten Blick sogar als Fiat 500 durch. Ein größeres Kompliment kann man dem kleinen Koreaner wohl kaum machen.
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