Der Mond ist aufgegangen
Der Mond ist aufgegangen, die goldnen Sternlein prangen am Himmel hell und klar! Der Wald steht schwarz und schweiget und aus dem Wiesen steiget der weise Nebel wunderbar.
Wie ist die Welt so stille und in der Dämm’rung Hülle so traulich und so hold als eine stille Kammer, so ihr des Tages Jammer verschlafen und vergessen sollt.
Seht ihr den Mond dort stehen? Er ist nur halb zu sehen und ist doch rund und schön. So sind wohl manche Sachen, die wir getrost belachen, weil unsre Augen sie nicht sehn.
Wir stolzen Menschenkinder sind eitel arme Sünder und wissen gar nicht viel. Wir spinnen Luftgespinste und suchen viele Künste und kommen weiter vor dem Ziel.
Weise: Johann Abraham Peter Schulz |
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