02.04.2002 (Archiv)
KSV: Die Pleitenspirale dreht sich weiter
Mit wenig Optimismus begann das Jahr 2002; zu sehr lasteten Nullwachstums-Ängste und das „nine-eleven“-Syndrom auf der Wirtschaft.
Doch die ausgesprochene Erwartung, dass niedrige Zinsen die Durststrecke bis zum Anspringen der Wirtschaft überbrücken helfen würden, hat sich bis jetzt nicht be-wahrheitet: Die Gesamtinsolvenzen in Österreich sind um 6% gegenüber dem Ersten Quartal 2001 gestiegen.
Gleichzeitig liegen die Insolvenzpassiva mit EUR 477 Mio. um ca. 22% unter dem Wert des Vorjahres. Das bedeutet: viele Unternehmenszusammenbrüche, aber durchschnittlich kleinere Fälle. Das lässt sich auch an der um 10% gesunkenen Zahl der betroffenen Arbeitsplätze ablesen.
Der Anstieg der Insolvenzen hat seinen Schwerpunkt in Ostösterreich; Vorarlberg hatte sinkende Zahlen und Tirol und die Steiermark stagnierende Werte.
Bedauerlich ist das deutliche Anspringen der mangels Masse abgewiesenen Konkur-se um 10%. Dieser Anstieg kommt praktisch zur Gänze aus Wien und Niederöster-reich. Denn diese Form der Insolvenz hinterlässt nicht nur nennenswerte Schäden bei den Gläubigern (v.a. Öffentliche Hand), sondern bedeutet, dass die Handlungen des Unternehmens vor der Zahlungsunfähigkeit nicht aufgerollt und untersucht wer-den.
Ihre Meinung dazu? Schreiben Sie hier!
Newsticker per eMail oder RSS/Feed!
Forum: Ihre Meinung dazu! Ins Forum dazu posten... |