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Betatest Office 2000

Das neue Office wird nicht so bald erscheinen, die Blitz-Redaktion war jedoch im auserwählten Kreis derer, die eine Beta-Version schon jetzt ergattern konnten. Für uns Grund genug für einen ersten Beta-Blick auf das neue Mega-Programm.

Schon der erste Kontakt mit dem neuen Produkt hinterläßt Eindruck. Nicht nur, daß die neue Version für eine Beta erfreulich stabil lauft, auch die gesamte Einrichtung hat ein neues Gesicht bekommen. Die Installation wird von einem Assistenten durchgeführt, der als makellos gelten kann. Auch für Einsteiger sollte die Installation einwandfrei durchführbar sein.

Programmteile werden nun nicht einfach installiert oder nicht ausgewählt - eine neue Form sieht endlich das 'installieren bei erster Verwendung' vor: Der Benutzer gibt bei der ersten Installation nur an, daß er die Komponente vielleicht nutzen will, ist das dann wirklich einmal der Fall, wird die Software nachinstalliert. Auch eine CD-ROM-basierende Installation ist für Komponenten möglich. Bei 600 MB auf der CD-ROM und bei normalem Setup etwa die Hälfte auf der Festplatte ist das auch eine interessante Option für ältere Computer.

Was bei diesem Umfang angeboten wird, ist allerdings enorm. So sind neben WWW-Tools in jeder nur denkbaren Form auch Grafikprogramme, der Internet Explorer 5.0, Microsoft Outlook 9, eine SQL-Server-Version, viel Entwickler-Software sowie zahlreiche Programme mehr enthalten. Besonderes Augenmerk legt dieser Test natürlich auf die Internet-Funktionen von 'Office 9 beta'.

Outlook ist in der 9-er-Version nun auch speziell als Internet-Client optimierbar. Dabei wird ähnlich Outlook Express eine Programmversion installiert, die mit Internet-Standards bestens umgehen kann, die Spezialitäten eines Firmen-Exchange-Servers allerdings beiseite läßt. Auch eine Option ohne Mailverbindung ist nun wählbar. Outlook kann aber immer noch keine NNTP-Server abfragen - zumindest in dieser Beta ist also ein Zugang zum Usenet nicht mit Outlook vorgesehen, Outlook Express ist dafür besser geeignet, dem der große Bruder immer ähnlicher wird (was nicht schlecht zu nennen ist).

Generell wirken die neuen Office-Hauptprogramme nun viel aufgeräumter als bisher. Weniger Schaltflächen, zurückhaltenderes Design und übersichtlichere Dialogboxen und Menüs machen das Arbeiten wohl viel einfacher mit den 9er-Versionen. Das fangt schon bei den Icons an, die nun ein moderneres Aussehen bekommen haben. Im Dateiformat sind die neuen Programme allerdings konservativ - diese haben sich nicht geändert. Dir Zusammenarbeit mit alten Programmversionen ist dadurch einfach. Neu ist allerdings die in allen Programmteilen vorhandene Speicheroption als 'HTML-Datei' - diese Webseiten sind für das Internet geeignet und lassen sich auch wieder mit allen Office-Programmen einlesen. Genutzt werden dabei auch die XML-Erweiterungen des HTML-Nachfolgerdialekts. Interessant ist, daß die Windows-Standarddialoge neuen Versionen weichen. Scheinbar plant Microsoft in nächster Zukunft hier ein Upgrade auf leistungsfähigere Varianten.

Neue Funktionen sind spärlich im neuen Office, die alten sind aber durchwegs durchdachter und stabiler. Die Programme allesamt haben an Geschwindigkeit zugelegt, wenngleich der Ressourcenbedarf der Beta nicht wenig ist. Die Menüs klappen meist erst auf expliziten Befehl hin komplett aus - im ersten Schritt werden nur die wichtigsten Funktionen angezeigt, ein Klick auf einen Pfeil und schon sieht man alle Möglichkeiten - elegant gelöst.

Der für Internet-Benutzer wichtigste Teil ist sicher der neue Explorer mit all seinen Zubehörprogrammen. Hier ist auch Outlook-Express enthalten, Office-Benutzer müssen also nicht zwangsweise das mächtigere, aber schwerfälligere Outlook 9 einsetzen. Das 5-er Express ist flink wie immer, hat aber einige Funktionen dazugelernt. So ist jetzt im linken Bereich auch ein Platz für Kontakte gefunden worden - ein Internet-Personal-Information-Manager ist also nicht weit, denn suchen kann Outlook-Express auch in Internet-Verzeichnissen (und viel mehr). E-Mails will OE aber in der Beta standardmäßig immer noch als HTML senden, was nicht sehr Mediengerecht ist.

Der Internet Explorer hat auf den ersten Blick kaum Veränderungen erfahren - die Engine im Hintergrund soll aber grunderneuert worden sein. Endlich wurde die Favoritenverwaltung modernisiert, sie ist nun äußerst praktisch. Auch ein Punkt 'Bearbeiten mit Office 9' findet sich nun im Menü des Browsers - also wieder ein Schritt der Integration mehr. Nach dem Betriebssystem nun der logische Schritt in die Anwenderprogramme. Sofern irgendwelche Gerichte nicht etwas dagegen haben, vollzieht sich hier eine stille Revolution - der Anwender wird so einfach mit dem Internet umgehen können, wie noch nie. Auch im Intranet offenbaren sich diese Vorteile. Teamarbeit und Informationsaustausch werden in Firmen großgeschrieben werden können, wenn man diese Technologien richtig einsetzt.

Das war er, unser erster Beta-Blick auf Office 9 (bzw. 2000). Wir waren wirklich begeistert über die neuen Funktionen und können es schon garnicht erwarten, bis die endgültige Version erscheint. Die Konkurrenz jedenfalls hat Welten aufzuholen - wenn sie es jedoch schafft, Internet-Standards ebenso effektiv umzusetzen, dann ergibt sich eine Leistungssteigerung und Produktivität im PC-Bereich, die noch nie dagewesen ist.

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